Nachdem ich Japan bereits zur Kirschblüten-Zeit und im Herbst bereist hatte, war es 2024 Zeit für etwas Neues. Als Winter-Fan zog es mich in den Norden des Landes in den Tiefschnee. Die Idee dahinter: Wenn es zu Hause schon so wenig Schnee gibt, dann eben im Urlaub.
Dieser Plan ist voll aufgegangen. Knapp zwei Wochen lang bin ich durch die Regionen Tohoku und Hokkaido gereist und habe bei Temperaturen zwischen 0° und -15° das Winterwunderland genossen.
Ein klares Highlight: Die Schnee-Monster, auf Japanisch juhyo. Das sind Bäume mit einer Schicht aus schockgefrosteten Eis und Schnee. Der Unterschied zu normalen, schneebedeckten Bäumen: Die Eisschicht bleibt über Wochen oder Monate bestehen und ist steinhart. Dadurch bilden sich die kuriosesten Formen aus – und so erinnert ein Baum schon mal an ein Monster.
Beim Besuch des Hakkoda-Gebirges in Aomori hatte ich Glück und konnte die Schneemonster bei bestem Sonnenschein bestaunen. Der Fokus dieses kurzen Reiseberichts liegt daher auf den Monstern dort, aber kurz eine allgemeine Einführung.
Inhaltsverzeichnis
Wo gibt es Schneemonster?
Damit sich Schneemonster ausbilden können, muss eine Reihe an Wetterbedingungen erfüllt sein. Das sind starke Winde, Temperaturen zwischen -10° und -20° Celsius und entsprechende Luftfeuchtigkeit (Quelle).
Diese Bedingungen findet man von Januar bis März recht zuverlässig an einigen Bergen Japans. Passenderweise gibt es dort auch jeweils Skigebiet, was die Anreise erleichtert. Hier die besten Standorte zur Beobachtung von Schneemonstern:
- Zaō (Yamagata): Der berühmteste Standort zur Schneemonster-Beobachtung in ganz Japan. Gut erschlossen durch eine 3.000 Yen teure Gondelbahn und den Bus vom Ort Yamagata.
- Hakkoda-Gebirge (Aomori): Eine Stunde Busfahrt von der Stadt Aomori entfernt befindet sich das Hakkoda Ski Resort. Dort führt eine Seilbahn (für 2.000 Yen) auf 1.300 Höhenmeter).
- Moriyoshi (Akita): Am Mount Moriyoshi befindet sich das Ani Ski Resort. Die Gondelbahn (2.000 Yen) führt auf knapp 1.200 Höhenmeter, ist aber vergleichsweise schwierig zu erreichen. Die nächste Bahnstation ist Aniai, von dort gibt es ein Ruftaxi zur Gondel. Die Fahrt von Akita dauert rund 3 Stunden.
- Yokote (Nagano): Am Skigebiet Shiga Kogen gibt es – wenn die Bedingungen stimmen – ebenfalls Schneemonster zu bestaunen. Er liegt vergleichsweise weit westlich von Tokio, nicht nördlich in Tohoku. Mit dem ÖPNV ist die Anreise von Nagano in ca. 2h möglich.
- Hachimantai (Iwate). Wer ein Auto hat, kann zum Akita-Hachimantai Ski Resort anreisen und dort nach ca. 2h Wanderung ebenfalls Schneemonster sehen. Ich hatte in meinem Fall wegen Anreise und Öffnungszeiten (nur Wochenende) auf einen Besuch verzichtet.
Auf Japan-Experience.com wird auch Hyunosen weit im Westen der Hauptinsel Honshu erwähnt, allerdings finde ich von dort kaum aktuelle Berichte über Schneemonster. Bei den anderen, oben aufgeführten Bergen gibt es sie im Winter fast garantiert.
Anlauf 1: Moriyoshi
Zuerst auf die Schneemonster gestoßen war ich über ein YouTube-Video von GoNorth Japan. Er pries das dortige Ani Ski Resort als einer der besten Spots für Schneemonster an und das ist es sicherlich… wenn das Wetter mitspielt.
Anreise & Hotel
Es gibt nur wenige Übernachtungs-Möglichkeiten in der Region. Die wiederum findet man nicht bei Booking.com und Co, sondern meist nur über eigene Websites, und dann auch nur auf Japanisch.
Ich entschied mich jedenfalls durch die lange Anreise, direkt am Skigebiet zu übernachten. Das Glück war mir hold und ich konnte ca. 1 Woche vor Anreise noch eine Nacht im (sonst fast ausgebuchten) Hotel Fusch ergattern. Für knapp 60€ pro Nacht bietet das einen kostenlosen Shuttle von der Bahnstation, Frühstück und eine Lage nur 20min Fußweg von der Talstation.
Für mich geht es bereits 7 Uhr morgens in Akita los, um es noch am gleichen Tag auf den Berg zu schaffen. Die Anreise ist dann bereits ein Erlebnis für sich. An der Takanosu Station erfolgt der Umstieg von Normal- auf Schmalspur. Weiter geht es mit der Akita Nairiku Jūkan Railway, die genau eine Bahnstrecke betreibt.
Ich habe Glück und zudem noch einen der Sonderzüge erwischt. Mit nur drei anderen Fahrgästen an Bord und einer breiten Couch mit Panoramablick macht die Fahrt gleich doppelt so viel Spaß.
Mit gemächlichem Tempo schlängelte sich der Zug durch die Wälder und Felder bis zur Aniai Station. Dort wartet bereits der Hotelinhaber für die 20-minütige Fahrt in die Berge.
Ein Novum in Japan: Ich darf bereits deutlich vor der offiziellen Check-in-Zeit einchecken und war schon vor 12 im Zimmer. Gebucht hatte ich eigentlich ein japanisches Zimmer mit Tatami-Matten, erhalten ein westliches mit zwei Betten. Man meinte es wohl gut mit mir, eigentlich hätte ich aber das Schlafen auf dem Boden im klassischen Gasthaus vorgezogen.
Eine weitere Überraschung: Unter den anderen Hotelgästen sind nur ein paar wenige Japaner, der Großteil kam aus Australien. Offenbar erfreuen sich Skireisen nach Japan dort großer Beliebtheit.
Mit der Gondel in die Wolken
Nach einer 15-Minuten-Wanderung vom Hotel stehe ich gegen 12 Uhr an der Talstation. Die letzte Talfahrt erfolgt um ca. 15:30, allzu viel Zeit bleibt also nicht.
Ich nehme mir trotzdem ein paar Minuten, um mich auf der Mountain Climbing List einzutragen. Schilder weisen aktiv darauf hin, dass das bitte jeder tun soll, der mehr als nur den kleinen 20min-Rundweg gehen möchte. Die Idee dahinter: Wenn jemand durch den Schnee gehen möchte und nicht zurückkommt, können entsprechende Suchmaßnahmen eingeleitet werden.
Es gibt an der Station einen Souvenirshop, ein Restaurant, Schließfächer und einen Hund zum Streicheln. Eine Hin- und Rückfahrt mit der Gondelbahn kostet 2.000 Yen, also knapp 13€.
Dann geht es ab in die 6er-Gondeln. Der Andrang ist überschaubar und ich habe eine Kabine für mich alleine. Während der Fahrt nach oben stelle ich schon fest: Je näher die Bergstation kommt, desto dicker wird die Eisschicht auf den Ästen der (Laub-)Bäume.
An der Bergstation auf 1.200 Höhenmetern könnte man sich kostenlos Schneeschuhe und Stöcke ausleihen. Die sind aber nur für den kleinen Rundweg gedacht. Wer weiter möchte, muss sich anderweitig drum kümmern. Ich wollte mich ohnehin nicht darauf verlassen, dass man Schneeschuhe in passender Größe parat hat, und habe im Koffer meine eigenen unterbekommen.
Das Ani Ski Resort ist an sich sehr überschaubar. Es gibt zwei kleine Sessellifte und dazu die Seilbahn, die beide miteinander verbindet. Beim Wetter heute ist auch nicht besonders viel los.
Nun aber zu den Schneemonstern. Ich habe Glück und die ersten von ihnen stehen wenige Meter von der Bergstation entfernt und machen Lust auf mehr. Schade nur, dass der Kontrast zwischen Schneemonstern und Wolkendecke heute gegen null geht:
Ein paar Infos zu den Wegen hier gibt es sogar auf Englisch:
Mir bleiben knapp drei Stunden für die geplante Wanderung durch den Schnee. Ziel wäre eigentlich der Gipfel des Mt. Moriyoshi, aber das dürfte bei der heutigen Wolkendecke schwierig werden. Ich kann gerade mal 20 Meter weit sehen, bis zum Gipfel wären es knapp 3 Kilometer.
Ich schaffe in einer Stunde gut die Hälfte der Distanz, vorbei am Gipfel Ishimori bis zur Schutzhütte. Dort entscheide ich mich zur Umkehr, um noch genug Zeit für den Rückweg zu haben. Die letzte Bahn nach unten möchte ich schließlich nicht verpassen, denn das würde weitere zwei Stunden Fußweg bedeuten.
Umgeben bin ich die ganze Zeit von Schneemonstern in den skurrilsten Formen. Auf den Fotos ist das leider kaum festzuhalten, und vor Ort war der Kontrast auch nicht viel besser:
Essentiell fürs Schneeschuhwandern bei solchen Bedingungen ist (mindestens) das Tracking per GPS. Durch Schneeverwehungen kann ich auf dem Rückweg nicht mal mehr meine eigenen Fußstapfen vom Hinweg finden. Ohne Navigation hätte das ziemlich ins Auge gehen können. Dank Smartphone erreiche ich aber ca. 30 Minuten vor der letzten Talfahrt wieder die Gondel.
Möchte man nur die Schneemonster sehen, ist der kleine Rundweg nahe der Gondelstation völlig ausreichend. Bei schönem Wetter muss die Wanderung zum Gipfel aber atemberaubend schön sein. Heute war sie zumindest abenteuerlich und ein guter Workout.
Dennoch hoffe ich auf besseres Wetter für den zweiten Ablauf. Dann aber nicht mehr hier im Westen Tohokus, sondern im Norden: In den Hakkoda Mountains nahe Aomori.
Anlauf 2: Hakkōda-Gebirge bei Aomori
Kurz nach dem wolkenverhangenen Tag im Ani Ski Resort ist es Zeit für meinen zweiten Besuch der Schneemonster. Mich hat es in die Stadt Aomori (270.000 Einwohner) verschlagen. Unweit der Stadt erstreckt sich das Hakkōda-Gebirge auf bis zu 1.585 Höhenmeter.
Auf Informationen zum Hotel verzichte ich an dieser Stelle. Es gibt zwar zwei Hotels direkt am Skigebiet, allerdings liegt die Großstadt Aomori ohnehin nur eine Stunde mit dem Bus entfernt. Daher habe ich lieber in der Stadt übernachtet, und die Berge als Tagestrip von dort eingeschoben.
Anreise
Die Anreise zum Ski- (und Wander-)gebiet könnte einfacher nicht sein: Direkt am Bahnhof von Aomori fährt mehrmals täglich ein Bus von JR East ab. Er stoppt unter anderem an der Talstation der Gondel und kostet (Stand Februar 2024) 1.290 Yen, d.h. rund 8€ pro Richtung. Wer über einen JR Pass oder JR East Tohoku Pass verfügt, kann ihn kostenlos nutzen.
Den Fahrplan findet man entweder bei Google Maps, oder als Aushang am Busbahnhof. Ich nahm den ersten Bus morgens um 08:00, denn anders ist ein Tagesausflug kaum realisierbar.
Während in Aomori kaum noch Schnee lag, wurden die Schneewände an der Landstraße während der einstündigen Fahrt in die Berge immer höher. Schließlich waren sie über einen Meter hoch, mit bestem Pulverschnee, wohin man schaut.
Als zum ersten Mal die Bergkette in Sicht kam, legte der Busfahrer zudem einen kurzen Fotostopp ein. Sah trotz Gegenlicht erstaunlich gut aus:
Auf die Minute pünktlich traf der Bus dann um 09:00 Uhr an der Hakkoda Ropeway ein. Der letzte Bus zurück nach Aomori geht um 15:24 Uhr. Mir bleiben also gut 6 Stunden Zeit – fast doppelt so viel wie am Mount Moriyoshi.
Hinweis: Während der Mt. Moriyoshi vergleichsweise harmlos schien, handelt es sich bei Hakkōda um ein ausgewachsenes Gebirge. In den letzten Jahren sind immer wieder Ski- und Snowboardfahrer in Lawinen ums Leben gekommen. Solche Gefahren bestehen auch beim Schneeschuhwandern.
Der japanische Wetterdienst stellt online Wetter- und Lawinenwarnungen bereit, diese scheinen aber nicht sonderlich präzise zu sein. Daher wäre vermutlich eine geführte Tour bzw. ein Guide ratsam.
Eine traumhafte Schneeschuhwanderung
Auch hier am Skigebiet Hakkoda wird alles geboten, was man als Skifahrer so brauchen kann: Es gibt einen kleinen Shop für Souvenirs, Handschuhe usw. und zwei Restaurants zur Stärkung später. Ski und -schuhe könnte man ebenfalls ausleihen.
Auf den Berg führt keine Gondelbahn, sondern eine „richtige“ Seilbahn. Der Preis ist der gleiche wie am Mount Moriyoshi: 2.000 Yen (13€) für die Hin- und Rückfahrt. Ein Skipass würde etwa das Dreifache kosten. Der Andrang ist hoch, was sicher dem super Wetter geschuldet ist, und ich muss knapp eine halbe Stunde anstehen, bis es endlich losgeht.
In der Gondel stehen knapp 100 Passagiere dicht an dicht. Bei der Fahrt auf 1.320 Höhenmeter lässt sich gut nachverfolgen, wie aus schneebedeckten Bäumen langsam eisige Monster werden. Nur Fotos sind schwer, denn ich komme kaum an das Smartphone.
Dafür ist die Stimmung oben umso schöner. Nicht nur die Bäume sind in eine sicher 10 Zentimeter dicke Eisschicht gehüllt, auch die Bergstation ist es. Was für ein Anblick!
Abseits der Seilbahn gibt es hier nur zwei kleine Skilifte im Tal. Dorthin führen zwei ausgewiesene Skipisten, von denen ich nicht viel mitbekomme. Denn die meisten Gäste sind ohnehin nicht für die Pisten hier: Stattdessen begeben sie sich auf eine geführte Langlauftour durchs Hinterland (backcountry skiing). Beim Blick auf die unberührte Schneelandschaft verstehe ich schnell, wieso:
Auf den Schildern heißt es allerdings wieder überall und unmissverständlich: Wer das präparierte Skigebiet verlässt, solle bitte ein entsprechendes Formular ausfüllen. Und auch eine Preisliste gibt es: Suchmaßnahmen werden mit 30.000 Yen (ca. 200€) pro Tag und Mitglied der Rettungsmannschaft in Rechnung gestellt. Eine zusätzliche Seilbahnfahrt kostet 300€ usw.
Mithilfe von Google Translate und einem Mitarbeiter der Bergstation schaffe ich es, das Mountrain Entrance Form auszufüllen. Das ist diesmal nur auf Japanisch gehalten. Wir vereinbaren, dass ich mich bei ihm melde, sobald ich zurück bin. Geplanter Weg: von der Bergstation bis zum Gipfel des Mt. Odake, aber mal sehen, wie weit ich komme. Es ist ja ohnehin nicht so, als wären irgendwelche Wege ausgeschildert.
Dann kann es losgehen. Ich folge zunächst ein paar Langläufern durch die ersten Schneemonster bei der Gondelstation. Schön ist auch die komplett vereiste Messstation (oder was immer dieser Turm sein soll).
Im Gegensatz zu meiner Erfahrung am Moriyoshi ist das Wetter bislang super. So hat man eine gute Aussicht auf drei markante Gipfel des Hakkoda-Gebirges sehen. Das sind (von links nach rechts):
- Akakuradake (1.548m)
- Idodake (1.550m)
- Odake (1.585m)
Es gibt einen Wanderweg, der alle drei miteinander verbindet. Der ist auch auf den Karten abgebildet, die ich mir vorher aufs Smartphone geladen habe. Nur: So etwas wie ein Wanderweg ist hier im Schnee nicht zu erkennen. Also folge ich zunächst ein paar Langlaufspuren. Es muss traumhaft sein, hier mit dem Ski durch den Wald voller Schneemonster zu fahren. Aber auch das Wandern macht bei diesem Anblick viel Freude.
Der Wald aus Schneekreaturen lässt sich kaum in Worte fassen. Daher hier einfach ein paar Eindrücke aus diesem Winter Wonderland:
All das ist aber nichts, das ich bei schlechtem Wetter tun würde. Bei Wolken wäre es hier noch viel schneller möglich, sich zu verlaufen. Heute habe ich den nächsten Gipfel immer im Blick. Irgendwann gehen die Langlaufspuren ab und ich muss knapp 200 Höhenmeter den Berg hoch. Ich treffe nur noch sporadisch auf andere Leute, aber erhasche dafür einen guten Blick auf die Küstenstadt Aomori:
Vom Gipfel des Akakura wäre es theoretisch möglich, direkt weiter zum Idodake zu laufen. Ich sehe aber keine andere Spur in die Richtung und laufe daher einen großen Umweg. Vermutlich war das ein Fehler, der mich letztlich einige Zeit gekostet hat. Die Lawinengefahr scheint überschaubar, denn der Schnee ist so eisig, dass man kaum einsinkt. Dennoch möchte ich keine unnötige Gefahr eingehen, und das eigentliche Ziel ist ja der Weg selbst.
Knapp drei Stunden nach dem Start von der Bergstation stehe ich jedenfalls am Idodake. Hier gibt es einen großen Krater, der so vollkommen schneebedeckt wirklich toll aussieht:
Normalerweise ist der Krater durch einen Zaun abgegrenzt. Der Zaun ist aber komplett eingeschneit, und die Holzpfosten haben sich zu einer Armee aus Mini-Schneemonstern entwickelt.
Mindestens genau so faszinierend: Die Sicht auf den benachbarten Mount Hakkoda mit beinahe perfekter Kegelform:
Einmal um den Krater herum (und dann einige Höhenmeter bergab) steht eine komplett vereiste Schutzhütte. Dort entscheide ich mich zur Umkehr Richtung Seilbahn. Klar wäre es schön, noch den dritten Berggipfel zu besteigen, aber dann würde es mit dem Rückweg sehr stressig. Ich weiß zudem noch nicht einmal, wo genau der Rückweg langgeht. Laut Karte müsste es irgendwo einen schnelleren geben – wenn ich ihn finde.
Auf dem Rückweg rollen dann die ersten Wolken ein und die Sicht wird immer schlechter. So stehe ich nacheinander vor mehreren Problemen:
- Ich weiß immer noch nicht, wo genau der Weg Richtung Gondelbahn abgeht, sondern habe nur meine Karte der Wanderwege (AllTrails) als grobe Orientierung
- Ich bin den Spuren bis weit bergab gefolgt und muss daher plötzlich rund 150 Höhenmeter einen steilen Berghang hoch. Spuren im Schnee gibt es nur von ein paar Skifahrern, die logischerweise bergab gefahren sind.
- Zwischendurch herrschen fast schon Whiteout-Konditionen und die Sichtweite geht nun gegen null
Schließlich schaffe ich es mit nur noch ca. 15 Minuten Zeitpuffer zur Bergstation. Die Seilbahn wäre noch eine halbe Stunde länger gefahren, aber dann hätte ich den letzten Bus nach Aomori verpasst und ein Taxi nehmen müssen.
Schlusswort
Ich bin schon viel im Winter gewandert (primär in der Schweiz), aber die Schneemonster in Japan sind definitiv ein ganz besonderes Erlebnis. Schneebedeckte Bäume gibt es zwar auch bei uns, aber solche starr gefrorenen Monster nicht. Nur vereinzelt scheinen in Lappland ähnliche Phänomene aufzutreten (Bilder hier).
Sicher wird niemand nur für die Schneemonster nach Japan fliegen. Aber wenn man im Winter ohnehin schon dort ist: Ein Abstecher lohnt sich. Es ist aber ratsam, den Wetterbericht im Blick zu behalten und an einem möglichst sonnigen Tag zu gehen.